Original-Research: Alexanderwerk AG - von GSC Research GmbH
Einstufung von GSC Research GmbH zu Alexanderwerk AG
Unternehmen: Alexanderwerk AG
ISIN: DE000A37FTW0
Anlass der Studie: Halbjahreszahlen 2023
Empfehlung: Kaufen
seit: 02.01.2024
Kursziel: 20,50 Euro
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: 09.11.2022, vormals Halten
Analyst: Jens Nielsen
Starkes erstes Halbjahr 2023
Für die ersten sechs Monate des abgelaufenen Geschäftsjahres 2023 konnte die Alexanderwerk AG unbeeindruckt von den diversen makroökonomischen Störfeuern und der zunehmenden konjunkturellen Eintrübung hervorragende Zahlen präsentieren. Dabei profitierte die Unternehmensgruppe zum einen weiterhin von ihrer Positionierung als globaler Nischenplayer mit attraktiven Zielbranchen wie Chemie, Pharma, Lebensmittelindustrie und LifeScience.
Zum anderen begegnet der Vorstand den vielfältigen Herausforderungen mit verschiedenen Maßnahmenpaketen, durch die Wettbewerbsvorteile generiert wurden und werden. Insbesondere konnte die eigene Lieferfähigkeit und -zeit merklich gesteigert werden, so dass Alexanderwerk nun als einziger Anbieter auf dem Weltmarkt Standardmaschinen innerhalb von drei bis sechs Monaten ausliefern kann, was sich als erheblicher Vorteil gegenüber den Mitbewerbern erweist.
Dem anhaltenden Fachkräftemangel steuert man insbesondere auch zur Vorbeugung altersbedingter Fluktuation mit der Einstellung von Auszubildenden und neuen Mitarbeitern gegen. Dabei erachtet der Vorstand das im Unternehmen vorhandene Know-how und die gezielte weitere Qualifikation der Beschäftigten ebenfalls als Wettbewerbsvorteil. Mit der Mitte 2021 erfolgten Integration der Teilefertigung, mittels derer Synergien gehoben, die Margen verbessert und die Flexibilität in der Produktion gesteigert wurden, sowie dem Anfang 2023 umgesetzten ERP-Relaunch sieht man zudem auch in den Bereichen IT-Systeme, Vernetzung, Steuerung und Automatisierung Wettbewerbsvorteile.
Angesichts des nach wie vor hohen Auftragsbestands, einer anhaltend guten Nachfrage aus der Pharmabranche, der erarbeiteten Wettbewerbsvorteile sowie der in den vergangenen Jahren bereits hinlänglich unter Beweis gestellten Resilienz sind wir daher zuversichtlich, dass der Remscheider Spezialmaschinenbauer ungeachtet der aktuell trüben VDMA-Prognosen für 2023 und 2024 auch weiterhin profitabel wachsen kann.
Dabei wies der Alexanderwerk-Konzern zum Halbjahresende mit einer Eigenkapitalquote von 56,2 Prozent, einer Barliquidität von 9,6 Mio. Euro und einer Netto-Cash-Position (ohne Leasingverbindlichkeiten) von 6,3 Mio. Euro weiterhin sehr solide Bilanzverhältnisse auf. Daran dürfte auch die Anfang Juli erfolgte Dividendenausschüttung in Höhe von insgesamt 2,7 Mio. Euro nichts geändert haben.
Auf Basis der Halbjahreszahlen sowie der Guidance, die wir als recht konservativ erachten, haben wir unsere Schätzungen erneut angehoben. In der Folge setzen wir auch unser Kursziel für die Alexanderwerk-Aktie weiter von 17,50 auf nunmehr 20,50 Euro herauf. Auf dem momentanen Kursniveau errechnet sich daraus ein Upside-Potenzial von über 45 Prozent. Zudem weist das Papier bei Ansatz unserer Schätzungen derzeit eine attraktive Ausschüttungsrendite von 5,7 Prozent auf, wobei die Dividende in den Folgejahren weiter steigen könnte.
Daher bekräftigen wir unsere Empfehlung, den Anteilsschein der traditionsreichen „Compaction Family“ zu „kaufen“. Im Zuge des Ende August umgesetzten Aktiensplits im Verhältnis 1:2 hat sich die Aktienanzahl zwar inzwischen verdoppelt. Die Börsenumsätze fallen allerdings trotzdem häufig sehr gering aus. Deshalb sollten Aufträge in dem Titel unverändert stets mit einem Limit versehen werden.
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