Dopingforscher starten Angriff auf den Mount Ev...
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Im Vorfeld der Olympischen Spiele entwickeln Wissenschaftler neue
Nachweisverfahren für Gendoping / Erstmals Mäuse auf dem "Dach der
Welt"
Hilden / Everest Basislager, Nepal - 26. Mai 2008 - Am heutigen Tag
bricht ein Forscherteam der Universität Pennsylvania dazu auf,
Everest-Geschichte zu schreiben: Die Wissenschaftler wollen erstmals
lebende Mäuse auf das "Dach der Welt" bringen. Mit diesem innovativen
Forschungsprojekt im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele will das
Team die Entwicklung neuartiger molekularer Testverfahren für den
Nachweis von Leistungsmanipulationen auf Gen-Ebene ermöglichen.
Unterstützt wird das Projekt von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA)
und dem Molekulardiagnostik-Unternehmen QIAGEN. Im Rahmen der
Expedition wollen die Forscher Blut- und Gewebeproben der Mäuse
untersuchen und damit eine molekulare Signatur für höhenbedingten
Sauerstoffmangel erstellen. Darauf basierende Tests ermöglichen einen
Vergleich zwischen natürlichen und durch Gendoping künstlich
beeinflussten molekularen Signaturen. Gendoping steht bereits seit
2003 auf der Verbotsliste der WADA, die Überführung molekulargedopter
Athleten aber ist bis zum heutigen Tag nicht möglich. Entsprechend
halten Experten Gendoping für eines der dringendsten Probleme im
modernen Sport.
Konkret sucht das Forscherteam um Prof. Dr. Tejvir S. Khurana und Dr.
Gabriel Willmann nach Genen, die in sauerstoffarmer Umgebung aktiv
sind und so die Anpassung des Organismus an die veränderten
Umweltbedingungen erlauben. Grundsätzlich hat Sauerstoffmangel eine
leistungsfördernde Funktion, indem er die Bildung von Erythropoetin
(EPO) anregt - eines natürlichen Hormons, das die Produktion roter
Blutkörperchen steigert. Künstlich zugeführt, lässt sich EPO
inzwischen leicht nachweisen. Wird jedoch die Aktivität von Genen so
beeinflusst, dass der Körper ohne echten Sauerstoffmangel verstärkt
"eigenes" EPO und somit vermehrt rote Blutkörperchen bildet, versagen
die Methoden der Anti-Doping-Kämpfer - bislang zumindest. Dieses
Problem wollen die Forscher nun lösen, indem sie Biomarker für einen
Test identifizieren, der zwischen einem natürlichen und künstlich
durch Gendoping herbeigeführtem Aktivierungszustand der Gene
unterscheiden kann.
"Wir sind sehr aufgeregt, nun da der Angriff auf den Gipfel endlich
beginnen kann. Aus der wissenschaftlichen Perspektive wird die
Extraktion der Proben von den Mäusen unter diesen extremen
Bedingungen sicherlich eine der größten Herausforderungen
darstellen", sagte Dr. Gabriel Willmann, einer der Initiatoren des
Projekts. "Die Zusammenarbeit mit QIAGEN als dem weltweit führenden
Anbieter von molekularen Proben- und Testtechnologien hilft uns bei
der erfolgreichen Sammlung, Verarbeitung und Analyse der Proben
entscheidend weiter. Entsprechend sind wir sehr zuversichtlich, schon
bald nach unserer Rückkehr erste Ergebnisse präsentieren zu können."
Nach Auffassung von Peer Schatz, Vorstandsvorsitzender von QIAGEN,
zeigt das Beispiel, wie die Molekularbiologie in immer mehr Bereichen
des täglichen Lebens zur Lösung dringender Probleme beiträgt: "Wir
freuen uns sehr über die Kooperation mit der Universität Pennsylvania
im Rahmen dieses spannenden Projekts, bei dem unsere
Probenvorbereitungs- und Testtechnologien unter härtesten Bedingungen
zur Entwicklung neuer Nachweisverfahren eingesetzt werden. Auch sind
wir stolz darauf, einen Beitrag zu dem wichtigen Ziel des Teams zu
leisten, Anti-Doping-Kontrollen effektiver zu gestalten."
Neben Nachweismethoden zur Überführung von Dopingsündern erhoffen
sich die Forscher auch neue Erkenntnisse zur Behandlung von
Muskeldystrophie. Die genetisch bedingte Erkrankung tritt zwar
vergleichsweise selten auf, ist bislang allerdings unheilbar und geht
mit einer stark verringerten Lebenserwartung einher. Da die Krankheit
auch die Atemmuskulatur betrifft, leiden Patienten im
fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung an
Sauerstoffunterversorgung, die mit dem Effekt eines Aufenthalts in
extremer Höhe vergleichbar ist.
Hintergrund Gendoping
Nach der Definition der WADA umfasst Gendoping die
nicht-therapeutische Nutzung von Zellen, Genen sowie genetischen
Elementen oder die Modulation der Genexpression mit der Möglichkeit
zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Ein Beispiel für
derartige Verfahren ist eine Methode zur Steigerung der körpereigenen
EPO-Produktion durch Nutzung so genannter HIF-Stabilisatoren. Für die
Versorgung der Zellen mit Sauerstoff ist der so genannte
Hypoxie-induzierte Faktor (HIF) zuständig, der bei Sauerstoffmangel
die vermehrte Produktion von EPO anregt. Lässt die Mangelerscheinung
nach, gehen normalerweise auch der HIF und damit die EPO-Produktion
zurück. Für diesen Abbau des HIFs ist das Enzym HIF-PH zuständig.
Wird die Funktion dieses Enzyms mithilfe so genannter
HIF-Stabilisatoren unterbunden ("inhibiert"), wird auch der HIF und
folglich das EPO nicht (so schnell) abgebaut. Genau daran arbeiten
bereits einige Unternehmen. So existieren bereits heute Medikamente
zur Behandlung von Blutarmut - unter Verwendung von
HIF-Stabilisatoren.
Hinweis:
Fotos von der Expedition, Infografiken zum Ablauf molekularer Tests
sowie Darstellungen der Wirkmechanismen beim Gendoping sind
erhältlich unter:
pr@qiagen.com.
Hintergrund QIAGEN
QIAGEN N.V. ist eine niederländische Holdinggesellschaft und weltweit
führender Anbieter von Probenvorbereitungs- und Testtechnologien.
Probenvorbereitungstechnologien werden eingesetzt, um DNA, RNA und
Proteine aus biologischen Proben wie Blut oder Gewebe zu isolieren
und für die Analyse vorzubereiten. Testtechnologien werden
eingesetzt, um solche isolierten Biomoleküle sichtbar zu machen.
QIAGEN hat über 500 Verbrauchsprodukte sowie Lösungen zu deren
Automatisierung entwickelt. Das Unternehmen verkauft seine Produkte
weltweit an molekulardiagnostische Labore, die akademische Forschung,
pharmazeutische und biotechnologische Unternehmen sowie an Kunden in
Märkten für angewandte Testverfahren (u.a. Forensik, Veterinär- und
Lebensmitteltestung, pharmazeutische Prozesskontrolle). QIAGENs
Testtechnologien umfassen eines der weltweit breitesten Portfolios an
molekulardiagnostischen Tests. Dieses beinhaltet auch den einzigen in
den USA und Europa zugelassenen Test auf Humane Papillomaviren (HPV),
der primären Ursache für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.
QIAGEN beschäftigt weltweit mehr als 2700 Mitarbeiter an über 30
Standorten. Weitere Informationen über QIAGEN finden Sie unter
www.qiagen.com.
Kontakt:
Public Relations QIAGEN
Tel.: +49 2103 29 11826
Mail: PR@qiagen.com
--- Ende der Mitteilung ---
Qiagen N.V.
Spoorstraat 50 KJ Venlo Netherlands
WKN: 901626; ISIN:
NL0000240000; Index: HDAX, MIDCAP, Prime All Share, TECH All Share,
TecDAX;
Notiert: Prime Standard in Frankfurter Wertpapierbörse, Freiverkehr
in Börse Berlin,
Freiverkehr in Börse Düsseldorf, Freiverkehr in Hanseatische
Wertpapierbörse zu Hamburg,
Freiverkehr in Niedersächsische Börse zu Hannover, Freiverkehr in
Bayerische Börse München,
Freiverkehr in Börse Stuttgart;